Herausfordernde Mieter: Thomas – Kontrollfreak mit Charme

Kapitalfuchs lässig auf einer Liege und einem Cocktail zum Thema Stellplatz Vermietung und Stellplatz Erfahrungen, Herausfordernde Mieter

In dieser Mini-Serie „Herausfordernde Mieter“ schildere ich dir meine Erfahrungen mit einer besonderen Art von Mietern.

In meinem Blog-Artikel zu meinem Werdegang als Vermieter und wie ich überhaupt zur Stellplatzvermietung erzähle ich dir von meinem Weg als Vermieter und wie ich zur Stellplatzvermietung gekommen bin. Die meisten meiner Mieter sind nette Familien und verlässliche Menschen. Dennoch gab es immer wieder Fälle, die Ärger machten. Das ist menschlich und gehört zum Geschäft.

Da ist zum Beispiel „Franz“, der mit einer erfundenen Familienkatastrophe versuchte, aus dem Vertrag zu kommen. Oder „Thomas“, der auf den ersten Blick charmant wirkte, sich aber als Kontrollfreak entpuppte. „Christian“ überraschte mich mit kreativen Taktiken und unkonventionellem Verhalten. Kapitän „Matthias“ versuchte durch Schummeleien udn Lügen einen Vorteil zu erlangen. Der zunächst nette „Herbert“ wollte einen Schaden unberechtigt auf mich abwälzen. Und „Günther“ stellte ein Schrottauto auf dem Stellplatz ab. Das sind Herausfordernde Mieter im ganzen besonderen Maße.

Diese Fälle sind keine Regel, sondern Ausnahmen. Doch so unterschiedlich wir Menschen sind, so besonders sind auch Camper – und manche Mieter sind eben besonders herausfordernd.

Herausfordernde Mieter – Wie alles begann

Nun hier zum Herausfordernden Mieter „Thomas I.“. Thomas trat zum ersten Mal per E-Mail mit mir in Kontakt. Er suchte einen Stellplatz für seinen 5,5m kleinen Wohnwagen. Hierbei wirkte er sofort charmant, höflich und ausgesprochen eloquent. Schon beim ersten Gespräch fiel mir auf, dass er sehr viele Detailfragen stellte – über die genaue Lage des Stellplatzes, die Zufahrt, die Beschaffenheit des Bodens und sogar über die Abstände zu anderen Campern. das war auch in Ordnung, aber eben auffällig.

Von Beginn an zeichnete sich ein Muster ab: Thomas I. wollte Kontrolle. Bei der Wahl des Stellplatzes diskutierte er lange, ob er lieber näher am Eingang oder in einer ruhigeren Ecke stehen sollte. Die Laufzeit des Mietvertrags wurde ebenfalls zum Thema – er wollte maximale Flexibilität bei minimalem Risiko. Bezahlen wollte er aber dafür möglichst überhaupt nichts.

Was ich damals noch nicht wusste: Bereits zu diesem Zeitpunkt verglich er parallel andere Angebote und hielt mich so lange hin, bis er alle Eventualitäten geprüft hatte. Er wirkte interessiert, aber immer so, als müsse er noch „eine Kleinigkeit“ klären, bevor er zusagen könne. Dieses taktische Vorgehen sollte sich wie ein roter Faden durch unsere Zusammenarbeit ziehen. Leider habe ich das nicht sofort richtig eingeschätzt, dass es sich hierbei um einen sehr Herausfordernden Mieter handelte.

Der Mieter persönlich

Thomas I. ist also ein älterer Herr, schlank, sportlich und gut aussehend. Graues Haar, gepflegter Kinnbart, stets korrekt gekleidet. Im persönlichen Gespräch und Smalltalk wirkt er charmant und weltgewandt. Gemeinsam mit seiner Frau reist er in einem sehr kleinen Wohnwagen.

Hinter dieser Fassade zeigte sich jedoch ein anderes Bild, die des Herausfordernden Mieter: Thomas I. ist nämlich ein ausgesprochener Pfennigfuchser und Kontrollfreak. Er diskutiert jedes Detail, verändert Regeln zu seinem Vorteil und scheut sich nicht, andere Mieter in ihrer Urlaubsplanung umzustellen. Hauptsache er steht dadurch selbst besser da. Später stellte sich zudem auch heraus, dass er den Stellplatz bei Dritten bewusst schlechter darstellte und sogar angab, bei mir weniger Miete zu zahlen – offenbar, um sich woanders günstigere Konditionen zu sichern.

Besonders bemerkenswert ist der Kontrast zu seinem Berufsleben: Seit vielen Jahren bekleidet er eine leitende Funktion im Einkauf und in der Logistik eines mittelständischen Unternehmens in der Metropolregion München. In dieser Rolle werden strategisches Denken, Verhandlungsgeschick und Verantwortungsbewusstsein vorausgesetzt – Eigenschaften, die in seiner beruflichen Laufbahn offenbar erfolgreich zum Einsatz kommen. Umso erstaunlicher wirkt sein Verhalten als Mieter, das von Kleinkariertheit, strategischer Manipulation und einem Hang zur Kontrolle geprägt ist. Der Widerspruch lässt Raum für Spekulationen: Ist es eine persönliche Neigung, ein Muster aus dem Berufsleben oder eine Mischung aus beidem?

Herausfordernde Mieter – Das Problem aus Sicht des Mieters

Aus seiner Sicht war die Sache schnell erzählt: Der Stellplatz, den er bekommen hatte, sei nicht optimal. Er sprach von vermeintlichen Nachteilen und stellte Details so dar, als würden sie den Wert erheblich mindern. Dabei handelte es sich um einen der besten Plätze auf dem Gelände – und das zu einem ausgesprochen fairen Preis. Dennoch verhandelte er immer wieder nach, als wäre jede monatliche Rechnung nur ein Vorschlag.

Auch die Lage spielte für ihn eine große Rolle. Er drängte auf einen aus seiner Sicht „besseren“ Platz. Tatsächlich handelte es sich dabei um meinen Notplatz, der direkt an der Straße liegt und deutlich weniger attraktiv ist. Für ihn war es jedoch eine Frage der Kontrolle: Er wollte entscheiden, wie und wo er steht – und das am liebsten zu noch günstigeren Konditionen.

Hinzu kam der Wunsch nach flexiblen Vertragsregelungen. Statt klare Laufzeiten zu akzeptieren, suchte er ständig nach Ausnahmen und Sonderabsprachen. Rücksicht auf mich als Vermieter? Fehlanzeige. Er meldete sich an Feiertagen wie dem Vatertag oder mitten in meinem Urlaub, um über seine Anliegen zu sprechen.

Sein Problem, wie er es vorgab, war also eine Mischung aus Stellplatzqualität, Preis und Vertragsgestaltung. Doch schon zu diesem Zeitpunkt ahnte ich, dass das nur die Oberfläche war. Vielleicht hätte ich früher erkennen können. Thomas ist eine schwierige Persönlichkeit und demnach auch ein herausfordernder Mieter.

Herausfordernde Mieter – Das Problem aus Sicht des Vermieters

Aus meiner Perspektive lag der Fall klarer: Er hatte einen Top-Platz zu einem sehr guten Preis – und nutzte jede Gelegenheit, noch mehr herauszuholen. Dabei ging es nicht um echte Mängel, sondern um das ständige Ausreizen von Möglichkeiten. Das Muster: erst einen kleinen Kritikpunkt platzieren, dann daraus eine Forderung ableiten.

Als erfahrener Mieter wusste er genau, wie man Druck aufbaut: Er stellte den Platz gegenüber Dritten schlechter dar, als er war, und gab sogar an, weniger zu zahlen, um bei neuen Vermietern bessere Konditionen zu erreichen. Das passt kaum zu dem Bild eines erfolgreichen Managers, der seit fast zwei Jahrzehnten in einer Führungsposition tätig ist.

Psychologisch betrachtet vermute ich, dass sein Kontrollbedürfnis aus dem Beruf stammt. Als Leiter Einkauf & Logistik ist er gewohnt, alles im Griff zu haben und Prozesse zu optimieren. Diese Denkweise hat er ins Mietverhältnis übertragen – mit dem Effekt, dass selbst Kleinigkeiten zu Diskussionen wurden.

Sein eigentliches Problem war vermutlich ganz woanders zu suchen: Die Entfernung zwischen seiner Wohnung und dem Stellplatz machte die Nutzung für ihn unattraktiv. Das wollte er sich weder selbst noch mir eingestehen. Stattdessen verschob er den Fokus auf Nebenschauplätze – und machte daraus ein Dauerprojekt, das nichts mit der Realität zu tun hatte.

Reaktion und was geschah

Als die Sache ihren Höhepunkt erreichte, war ich im Urlaub. Aus dem Nichts meldete er sich: Er habe seinen Wohnwagen abgeholt und werde nach seiner Rückkehr „den Platz an der Straße“ beziehen. Für ihn war das beschlossene Sache. Lediglich „Rangierarbeiten“ seien noch nötig – was in Wahrheit bedeutete, dass mehrere andere Mieter mitten in der Hauptsaison umparken müssten.

Das Absurde: Ich hatte ihm diesen Platz nie zugesichert. Ich hatte lediglich, freundlich und offen, geschrieben: „Ich werde sehen, was geht.“ Für ihn war das die perfekte Vorlage, meine Worte umzudeuten. Er drehte es so, als hätte ich bereits zugesagt – und stellte mich damit vor vollendete Tatsachen.

Dann der nächste Schlag: Er erklärte, der aktuelle Platz sei weniger wert und kürzte eigenmächtig die Miete – massiv. Keine Diskussion, keine Rücksicht, kein Respekt. Nur die klare Botschaft: „Ich zahle ab jetzt weniger.“

An diesem Punkt war für mich Schluss. Ich bot ihm die sofortige Beendigung des Mietverhältnisses an. Damit hatte er zwar seinen Sonderweg, ich jedoch endlich meine Ruhe. Er zog ab – und hinterließ vor allem eines: das Paradebeispiel, wie ein selbsternannter Profi aus der Geschäftswelt im privaten Umfeld mit Wortverdrehung, Starrsinn und Egoismus agieren kann.

Fuchs-Fazit: Zu den Herausfordernde Mieter

Dieser Mieter war eine echte Herausforderung. Er ignorierte Vereinbarungen und menschlich nachvollziehbare Regeln. Er erfand Absprachen, verdrehte Worte und stellte seine eigenen Regeln auf. Dann kürzte er den Preis einseitig, als wäre seine Sicht Gesetz. Das ist kein Verhandlungsgeschick – das ist dissoziales Verhalten. Es zeigt eine Haltung, die weder Respekt noch Fairness kennt, sondern nur Egoismus und Machtspiele.

Ich habe in meinem Berufs- und Vermieterleben gelernt: Schwierige Fälle löst man nicht mit lautem Streit, sondern mit kühler Präzision. Nur so kommt man zum Erfolg. Genau so bin ich hier vorgegangen – sachlich, klar, nachvollziehbar. Emotionen hatte ich, und zwar massiv. Doch nach außen habe ich sie zurückgehalten. Jede Nachricht habe ich auf das Wesentliche reduziert. Kein Verweis auf den bestehenden Vertrag. Keine Drohungen. Kein Theater. Nur klare Fakten. Am Ende gab es ein freundliches „Tschüss und alles Gute“.

Ich habe dieses Kapitel selbst beendet, bevor es noch toxischer werden konnte. Ein Vermieter muss nicht jeden Kampf führen – er muss wissen, wann der Ausstieg der beste Sieg ist. Thomas I. glaubt, gewonnen zu haben, weil er nun vielleicht weniger zahlt. Doch wer für ein paar Euro im Jahr seinen Charakter verrät, verliert im Leben mehr, als er glaubt.

Heute steht dieser Platz wieder guten Mietern offen. Für mich ist der Name Thomas I. ein Lehrbuchbeispiel dafür, wie man im Kleinen erkennt, was im Großen falsch läuft und was ein herausfordernder Mieter ist.

Entdecke mehr vom Kapitalfuchs – vielseitig, echt und persönlich

Du willst zusätzlich noch mehr wissen? Dann stöbere im Anschluss auf meinem Blog. Entdecke nebenbei deine Fuchs‑Welten – klick dich dabei durch die fünf Bereiche und finde genau das, was dich speziell weiterbringt!

Der Geldfuchs mit den Finanz-Themen: Finanzpsychologie, Finanzbildung, Finanzwissen und Nebenverdienst.
Hier beim Kriminalfuchs  geht es um Themen aus meinem Hauptberuf: Kriminalprävention, Beamtenwesen und Polizeialltag.
Beim Wohnfuchs geht es um die Themen: Vermietung & Verpachtung, Immobilienfinanzen, sowie um Wohnrecht & Steuern.
Weiter gibt es den Privatfuchs mit Themen zu meinen Hobbys wie LiegeräderHaustiere & Natur.  Auch zu  Urlaub & Freizeit oder zu Erziehung & Verantwortung, sowie zum Gesellschaftlichen Wandel

Auch auf social Media ist der Kapitalfuchs vertreten. Folge mir auf Instagram und Facebook

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert